Bericht von
Sepp Odermatt - 22.10.2023, 12.30 Uhr
Nidwaldner Schützen feiern ein Jubiläum im Zeichen des Rütligeistes. Mit dem Jubiläumsschiessen endete für die Rütlisektion Nidwalden ein strenges, aber ehrenhaftes Jahr. OK-Präsident Rolf Amstad freut sich mit den Gästen auf einen erfolgreichen Abschluss. Das Jahr 2022 war für die Rütli-Sektion Nidwalden ein ganz besonderes. Turnusgemäss – Nidwalden ist alle fünf Jahre an der Reihe – durfte man am 9. November als Vorort das Rütlischiessen durchführen. Der Anlass ging unfallfrei, perfekt organisiert und bei froher Stimmung über die Bühne. Gleichzeitig feierte die Sektion zehn Tage später in Ennetbürgen ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst, einer Standartenweihe und einem würdigen Festakt. Mit dem Jubiläumsschiessen fanden die Feierlichkeiten am vergangenen Samstag ihr Ende. Rolf Amstad koordinierte als OK-Präsident des Jubiläums die Durchführung des Rütlischiessens 2022, die Jubiläumsfeier mit Standartenweihe und das Jubiläumsschiessen. Zusammenfassend findet er nur lobende Worte zu den Jubiläumsfeierlichkeiten: «Ich darf erwähnen, dass ich schon jahrzehntelang in der Organisation oder der Verantwortung der Rütlischützen Nidwalden tätig bin, und ich habe immer die grosse Verbundenheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl gespürt. Wir nennen das ‹Rütligeist›.» Das Jubiläum sei für ihn ein Höhepunkt in seinem Wirken gewesen, ergänzte der engagierte Beckenrieder.
Offen für Veränderungen
Peter von Flüeh ist Präsident der Rütlisektion Nidwalden. Als Vororts-Präsident war er 2022 der «höchste Rütlischütze» der Waldstätte-Sektionen und Hauptverantwortlicher für die Durchführung des
Rütlischiessens, das zum 159. Mal stattfand. Zu seiner Tätigkeit sagt er: «Mein 21-köpfiges Nidwaldner OK arbeitete ausgezeichnet. Für mich war es eine grosse Ehre, die Verantwortung für das Rütlischiessen zu übernehmen. Zum Glück verlief der Anlass unfallfrei und ohne grössere Probleme. Unvergesslich war die Rütli-Schützengemeinde, die ich als Präsident leiten durfte. Ein unbeschreiblicher Moment, der Hühnerhaut und ganz tiefe Befriedigung auslöste.» Er sei von allen Seiten sehr gut getragen worden und habe das Vertrauen und die Wertschätzung gespürt. Mit Blick in die Zukunft will Peter von Flüeh an den Traditionen des Rütlischiessens festhalten. Für Veränderungen rund um den Schiesssport sei er aber grundsätzlich offen.
Als ehemaliger Präsident und Ehrenmitglied der Rütlisektion Nidwalden gehört Werner Frank zu den Urgesteinen. Schon 2001 und 2006 war der Ennetbürger Vororts-Präsident des Rütlischiessens und in den letzten zehn Jahren in der Schiesskommission stark engagiert. Der rüstige Rentner schiesst heuer zum fünfzigsten Mal und kann sich noch gut an die vergangenen Wettkämpfe erinnern: «Einmal erreichte ich 85 Punkte und war vor der zweitletzten Ablösung noch auf Meisterbecherkurs, bis mich dann noch einer überholte.» Darüber kann Werner Frank nur lachen. Er mochte seinem Schiesskameraden aus Beckenried den Erfolg gönnen und freute sich über seine persönliche Bestleistung. Heinz Weber aus Brunnen ist Präsident der Rütlischiesskommission und findet nur lobende Worte: «Das letztjährige Rütlischiessen wurde ausgezeichnet organisiert und durchgeführt, wie wir es von unseren Nidwaldner Kameraden gewohnt sind.» Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten in Ennetbürgen könne er nur «Chapeau» sagen, weil der Festgottesdienst mit der Standartenweihe und der Festakt am Nachmittag sehr
eindrücklich gewesen seien, erwähnte der Schwyzer.
Ein sportlicher Abschluss
Zum Abschluss des Jubiläums führte die Rütlisektion Nidwalden am vergangenen Samstag in der Schiessanlage Herdern in Ennetbürgen das Jubiläumsschiessen durch. Neben den rund 200 Nidwaldnern fanden sich je acht Schützen aus den Waldstätte-Sektionen Uri, Schwyz, Luzern und Engelberg/Anderhalden ein. Der Kniend-Wettkampf mit 17 Schüssen auf die Scheibe A5 diente zur Vorbereitung auf das kommende Rütlischiessen vom 8. November. Bei recht guten Schiessbedingungen gewann der Urner Gast, Urs Vetter, mit 73 Punkten, gefolgt von Michi Burch aus Ennetmoos mit 72 und Franz Keiser aus Stans mit 71 Punkten. Sie durften einen prächtigen Spezialpreis entgegennehmen. Auf den Rängen 4 bis 10 befinden sich Tobias Truttmann, Peter Achermann, Benno von Büren, Manuel Lüscher, Reto Abächerli, Beat Odermatt und Michael Scheuber.
Sieger Urs Vetter, umrahmt vom Zweiten Michi Burch (links), und dem Dritten Franz Keiser.