Am Rütlitag heisst es früh aufstehen, der Rucksack ist gepackt, Hut und Regenjacke angezogen und los geht’s nach Beckenried aufs Schiff.
Alle Buochser erscheinen mir aufgestellt und guten Mutes.
Die Schifffahrt hat in der Morgendunkelheit immer etwas Mystisches. Einzelne Lichter der Frühaufsteher, dann wieder die Umrisse der Wälder und Felsen, vorbei am Schillerstein der stolz sich zeigt. Als würde er fragen, was wollt Ihr da am frühen Morgen? In diesen Momenten der Betrachtung gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Mit der Gewissheit, dass alles organisiert ist und unsere treuen Helfer gute Arbeit leisten, nehme ich den Anstieg zur Rütliwiese gelassen. Wäre da nicht im Hinterkopf der technische Ablauf vom Kniend Schiessen selber.
Inzwischen hat Petrus den Wasserhahn zugedreht. Zu unserem Erstaunen blieb es bis zum Abend trocken, wenigstens von oben.
Die erste Ablösung begann, mit dabei Sepp Risi. Wie die meisten schoss er links hoch die erste Serie an. Viele machen sich Gedanken, soll man vorschieben oder nicht? Allgemein werden am Anfang wenig Fünfer gezeigt, es sind eher mehr Vierer und Dreier. Am Ende hatte Sepp doch viele Fünfer, wären da nicht die Dreier, welche auf sein Endresultat drückten.
Der andere Sepp (Berlinger) kniete zum fünfzigsten Mal in der Schützenlinie. Ihm gelang ein Glanzresultat mit 81 Pt. und war somit bester Buochser Rütlischütz.
Tobi Truttmann ist sicher ein Aspirant für vordere Ränge. Aber im Rütli herrschen meistens andere Regeln. Sicher sind 80 Pt. ein sehr gutes Resultat, aber wenn man mehr will und kann, braucht es auch ein wenig Glück. Am Ende konnten wir mit 7 Verzichtscheinen sicher zufrieden sein.
Gegen Mittag roch meine Nase das Ordinäri, was mein Magen gerne zur Kenntnis nahm. Somit stand ich schon in der Warteschlange, was sich gelohnt hat. Das Essen war schmackhaft und bodenständig. Die Suppe konnte ich sogar ohne Verdünner von oben geniessen.
Der Nachmittag verlief so wie immer, ein Kaffee da und Fachsimpeln dort. Kaffeekocher Toni und die beiden Frauen Margrit und Anni waren vollbeschäftigt. Anni hatte dieses Jahr das 20 jährige Jubiläum. Wir Buochser Rütlischützen danken und gratulieren Dir herzlich. Beide gute Feen kennen viele Rütlischützen aus der ganzen Schweiz. Man munkelt, dass unser Rütlihorst der beste und gemütlichste sei. Kaffeekocher Toni Zimmermann amtet auch als Logistikchef. Er organisiert jeweils den Transport auf Rütli und leitet den Auf- und Abbau. Seine Helfer waren pünktlich zur Stelle, somit war er auch sehr zufrieden mit dem perfekten Einsatz. Vielen Dank an alle.
Bald war es wieder Zeit für die Rütligemeinde. Leider hatten die Luzerner zu viele Lautsprecher weggeräumt. Die Verständlichkeit auf der Seite war gleich Null. Schade, habe dies auch Max Colpi mitgeteilt. Die Resultate sind auf Webseite: Rütlischiessen 2019 aufgeschaltet. Lange Zeit suchte ich vergebens unseren Rütlifähnrich mit Standarte. Gegen Ende der Rütligemeinde sah ich Ihn, die Standarte an einen Baum gelehnt und der Fähnrich ganz alleine daneben. Weit verstreut verfolgten die Buochser Kollegen die Rütligemeinde.
Etwas müde latschten wir am Abend gegen die Schiffstation und genossen die Heimfahrt. Endlich die Beine entlasten. Im Gegensatz zum Morgen war der Sprechpegel deutlich höher, was auch gut war. Alle Jahre gibt’s ja auch nicht ein Maximumschütze. Obwohl Pius Wyss den Wellengang in den Beinen spürte, genoss er die Gratulationen in der Menge. In Buochs angekommen, genossen wir das gute Nachtessen, das Hirschen Romy uns servierte. Sie ist ja auch eine gute Fee gegenüber uns Schützen. Das feine Dessert wurde wie immer von Ihr offeriert, vielen Dank Romy. Da wir keinen Bechergewinner feiern konnten und anderntags viele wieder zur Arbeit mussten, gingen wir dann auch bald nach Hause.
Rangliste
Buochser Rütli Obmann
Toni Barmettler