Wie jedes Jahr stand die Abfahrtszeit vom Schiff in Beckenried mit 5:50 Uhr im Tagesbefehl vom 159. Rütlischiessen. Begleitet wurden wir dieses Jahr vom Musikverein Buochs, der bereits auf dem Schiffländeplatz in Beckenried seinen ersten Marsch zum Besten gab.
Was ist nur los mit der SGV Schifffahrtsgesellschaft
Eigentlich hätte das Schiff mit allen anwesenden um 5:50 vom Schiffssteg ablegen sollen. Doch es kam alles etwas anders. Um 5:50 war von einem Schiff noch weit und breit nichts zu sehen. Das durch die vielen Kniendtrainings optimierte Seevermögen jedoch, verhalf dem einen oder anderen dann doch ein rotes und grünes Signallicht in der Ferne auszumachen. Mit gutem Tempo näherte sich das Schiff, um wohl noch etwas Zeit gutzumachen. Denn anscheinend wurde in Luzern noch einmal der Steg ausgefahren, um verspätete Schützen an Bord aufzunehmen. Komischerweise legte das Schiff dann um ca. 6:05 ab, obschon noch nicht alle an Bord waren. Scheinbar war die Kapazität erreicht und so wurden diverse Schützen mit samt der Musikgesellschaft Buochs in Beckenried stehen gelassen.
Nachdem wir an der Treib einen kurzen Stop eingelegt hatten, drehte das Schiff langsam auf den Urnersee ein und wir nahmen die letzte Etappe bis zum Rütli in Angriff. Der wohl noch etwas schläfrige Kapitän vergass aufgrund der schönen morgendlichen Stimmung und dem Anblick der Rütliwiese glatt vom Gas zu gehen, was es unmöglich machte mit der Steuerbordseite anzulegen. Kurzerhand entschloss er sich deshalb, eine äusserst scharfe Linkskurve einzuleiten um dann mit der Backbordseite anlegen zu können.
Hätten die Kaffeetassli nicht alle eine Gummierte Unterseite, wären sie nur so durch das Schiff geflogen.
Ruhe vor dem Sturm
Nach dem Anlegen ging es an den Aufstieg der dieses Jahr in Stille in Angriff genommen wurde, denn die Musikgesellschaft wurde leider erst mit dem zweiten Schiff mitgenommen. Es sind noch sehr wenige Lichter auf dem Rütli zu sehen. Nur das Rütlihaus und leuchten im Scheinwerferlicht. Leise wird über den Tag und die Erwartungen gesprochen und es herrscht eine ehrfürchtige Stimmung. Die Sektionen nehmen ihre Stammplätze ein und schon bald sind die ersten Kaffeefeuer zu sehen. Während es langsam heller wird, füllt sich die Rütliwiese, wo bereits viele Standarten die Tische auf dem Rütliplatz zieren.
Mässige Resultate
Obschon während des ganzen Tages ziemlich gleichbleibende Bedingungen herrschten und das Wetter einigermassen gut mitspielte, werden nicht viele gute Resultate geschossen. Die Buochser "Morgenschützen", konnten keinen Profit aus dem gleichbleibenden Wetter ziehen und blieben etwas hinter den Erwartungen zurück. Achermann Urs machte den Anfang und startete mit 4, 4, 1 ganz schön anständig. Am Schluss standen dann 62 Punkte für Urs auf dem Standblatt. Mit 60 Punkten Thomas Ineichen, 67 Punkten Ruedi Odermatt, 69 Punkten Max Ziegler, 72 Punkten Toni Barmettler und Patrick Schmitter blieben alle hinter der letzten «Morgen-Schützin" zurück. Mit 73 Punkten führte die dieses Jahr sehr stark schiessende Lisbeth Truttmann die Rangliste bis zum Mittag an.
Doch mit fortschreitender Zeit geriet das Resultat von Libeth zunehmens unter Druck. Philipp Barmettler nahm kurz nach dem Mittag das Sportgerät in den Anschlag und schoss das 1. Mal auf dem Rütli. 5, 3, 3 lautete die erste Serie. Etwas zittrig waren die Hände von Philipp schon als er bereits in der ersten Serie ein Schweizerfändli für die 5 Punkte gesehen hatte. Die zweite Serie hatte er noch arg mit dem Zittern zu kämpfen und konnte erst auf die letzte Serie mit 5,5,5,4,4,0 wieder gefasst ins Geschehen eingreifen. Mit 58 Punkten gelingt Philipp ein formidabler einstieg an seinem ersten Rütlischiessen.
Nun ist Koni Zimmermann an der Reihe und obwohl ich ihm gesagt habe, er solle meinen 0er nicht nachmachen, zierte auch Konis Standblatt ganz am Schluss einen Härdöpfel. Trotzdem reichte es noch für 63 Punkte. Nun war definitiv Schluss mit lustig. Mit 75 Punkten löste Marco Achermann Lisbeth von der Spitze ab und erzielte nach seinem Bechergewinn im Jahre 2011 damit seinen ersten Verzichtsschein. Was der Junge kann, kann der ältere junge schon lange sagt sich Klaus Achermann und überflügelt den Junior mit 78 Punkten und erhält damit einen weiteren Verzichtsschein. Das Luftgewehr-Schiessen hinter dem Haus mit angehängter Wasserflasche hatte sich damit ausgezahlt.
Nun versucht sich auch unser Pilot Stefan Greub beim Hinknien und erzielte 62 Punkte. Ich denke würden Flugzeuge kniend gesteuert werden, wäre der Trainingsrückstand wohl nicht so aufgefallen. Last but not least kam Tobias Truttmann an die Reihe. In der Ablösung 21 Scheibe 29. Er kam sah und zeigt uns allen wie es geht, erzielt Tobias mit 81 Punkten den Buochser Höchstwert und verdient sich damit ebenfalls einen Verzichtsschein. Herzliche Gratulation
Die Bundesgabe sowie der Meisterbecher der Stammsektionen ging nach Nidwalden Dallenwil. Barto Michel erzielte mit 85 Punkten den Tageshöchstwert. Die beiden weiteren Meisterbecher der Stammsektionen gehen an Bissig Simon aus dem Isenthal und Würsch Andrea von Seelsiberg. Bei der Gastsektion holt sich Freitag Silvio aus Mitlödi die Bundesgabe und den Meisterbecher.
Herzlichen Dank
Ein grosses Dankeschön gilt wie jedes Jahr unseren Helferinnen und Helfen im Hintergrund. Anni und Margrith sind schon lange die guten Seelen unseres Rütlihorstes und weitaus bekannt für den besten Kaffee, den es auf dem Rütli zu trinken gibt. Margrith hat nach langjährigem Kaffeekochen entschieden, das Amt abzugeben und ich möchte Margrith an dieser Stelle ganz herzlich danken für ihren riesigen Einsatz. Neu als Ersatz für Margrith hat Anita Tellenbach dieses Jahr Rütli Luft geschnuppert und wird an der Seite von Anni für den weiterhin besten Kaffee auf dem Rütli sorgen.
Ein herzlicher Dank geht auch an unsere Kaffeekocher Toni der dieses Jahr von Josef Zimmermann unterstütz wurde. Nicht zuletzt möchte ich unserem Obmann Toni Barmettler herzlich für seinen unermüdlichen Einsatz danken. Jedes Jahr versucht er neue Mitglieder für die Rütlisektion Buochs zu gewinnen und organisiert und informiert über die Kniendsaison.
Nur durch diese treuen Helfer lebt der Rütligeist weiter und wir sind ihnen zu grossem Dank verpflichtet.